Bund liefert letzten der 464 Gerätewagen Sanität aus

Quelle/Bild: J. Thorns/BBK

Ende Februar 2016 übergab das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in seinem Bestückungslager in Bonn-Dransdorf die letzten 21 Gerätewagen Sanität (GW-San) an die Länder. »Damit ist diese Beschaffungsserie als Teil des Ausstattungskonzeptes von Bund und Ländern, das 2008 von der Innenministerkonferenz beschlossen wurde und seitdem vom BBK verfolgt wird, erfüllt«, so BBK-Präsident Christoph Unger. Jedes Fahrzeug kostete zuletzt inklusive speziellem Aufbau und der medizinischen Ausstattung rund 167 000 Euro. Der Gesamtwert der ausgelieferten 464 GW-San liegt damit bei mehr als 70 Millionen Euro. Die letzten 21 Fahrzeuge wurden in Bonn-Dransdorf den Ländern übergeben. Alleine zehn der Fahrzeuge gingen nach Rheinland-Pfalz.

Gemäß der Vorschriften des Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes ergänzt der Bund den Katastrophenschutz der Länder in den Aufgabenbereichen Brandschutz, Betreuung, CBRN (chemische, biologische, radiologische, nukleare Gefahren) und Sanitätswesen.

Durch das langfristige Ausstattungskonzept, welches das BBK seit 2008 verfolgt, hält der Bund in den Ländern Fahrzeuge und Ausstattung vor. Diese werden von Hilfsorganisationen und Feuerwehren betrieben und stehen den Ländern ergänzend für den Katastrophenschutz zur Verfügung. Alle Fahrzeuge haben in diesem Konzept einen Doppelnutzen.
Insgesamt 427 der 464 ausgelieferten GW-San gehören laut BBK zur Grundausstattung der im Aufbau befindlichen MTF (Medizinische Task Forces). Die MTF ist nicht für den Einsatz vor Ort konzipiert, sondern um überörtliche Hilfeleistungen im Zivilschutzfall und der bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) zu stellen. Regelrettungsdienst und Katastrophenschutz können in solch einer Situation überlastet und die Ressourcen ausgeschöpft sein. Die Aufgaben der MTF im Zivilschutzfall und der bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe beinhalten den Aufbau und Betrieb einer Verletztendekontaminationsstelle, den Aufbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes und den weiträumigen Patiententransport. Zur Bewältigung von komplexen katastrophenmedizinischen Schadenslagen ist die MTF in fünf Teileinheiten untergliedert, die einen modularen Aufbau erlauben, einschließlich einer Führungs- und Logistikgruppe.
Die deutschlandweite Verteilung der GW-San erfolgt über dynamische Erhebungen der Ist- und Soll-Zahlen der Fahrzeuge im jeweiligen Bereich, nach diesen Zahlen werden dann den Ländern die Fahrzeuge zugewiesen. So stellt der Bund seine Handlungsfähigkeit in besonderen Gefahrenlagen sicher und stärkt zugleich das Ehrenamt. Die Fahrzeuge sind bei den Hilfsorganisationen sowie teilweise bei den Feuerwehren stationiert (insbesondere, wenn die Feuerwehren am Rettungsdienst beteiligt sind).

Die zuletzt übergebenen Gerätewagen Sanität sind außer dem sanitätsdienstlichen Gebrauch für einen Massenanfall von Verletzten (MANV) konzipiert. Das Fahrzeug selbst ist ein MAN TGL 10.220 4 × 2 BB, in der letzten Auslieferungsversion in Euro-VI-Ausführung. Nach den speziellen Anforderungen des BBK hat die GW-San die Firma WAS (Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeuge GmbH) gebaut.

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