Einsatzstellenhygiene

Quelle/Bild: J. Reuter/T. Tremmel

Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Toxizität von Brandzersetzungsprodukten und entsprechenden Studien wird deutlich, dass außer hohen Belastungen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch verschiedene Krebsarten möglich ist. Die Tatsache, dass die Studien in anderen Ländern und damit unter anderen Voraussetzungen erhoben worden sind, haben auch in Deutschland zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema geführt. So wird derzeit eine Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung u. a. mit der Feuerwehr Hamburg und der Berliner Feuerwehr erarbeitet, um eine verbesserte Datenlage zu schaffen.

Leider ist das Bewusstsein der Feuerwehrangehörigen für das Thema »Hygiene und Kontaminationsverschleppung« noch nicht ausreichend geschärft. So wird rußverschmierte Persönliche Schutzausrüstung (PSA) eher positiv im Hinblick auf bestehende Einsatzerfahrung gedeutet, als negativ im Hinblick auf mangelnde Einsatzstellenhygiene. Dabei haften an ihr Schadstoffe, die gesundheitsschädlich und krebsauslösend sind oder im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Trotz der Etablierung der Schwarz-Weiß-Trennung kann diese in vielen älteren Feuerwachen und Feuerwehrhäusern aufgrund der vorhandenen Baustruktur nicht umgesetzt werden. Auch der Transport der verdreckten Ausrüstung zurück zum Standort stellt ein Problem dar. Hier besteht die Gefahr, dass Kontaminationen aus Einsätzen durch die nicht vorhandene Trennung mit in Aufenthaltsräume oder sogar in das private Umfeld getragen werden. 

Die Feuerwehr Ratingen hat sich im Rahmen einer Bachelorarbeit mit dem Thema Toxizitätsrisikien durch Brandzersetzungsprodukte bei Feuerwehreinsatzkräften und Einsatzstellenhygiene auseinandergesetzt. Der Beitrag in Ausgabe 12/2017 von BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehr-Zeitung fasst Erkenntnisse der Arbeit zusammen und geht auf die geplante Umsetzung bei der Feuerwehr Ratingen ein.

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