AGBF, DFV und vfdb fordern neue Vorschriften für den Brandschutz in Bussen

Quelle/Bild: J. Thorns/Dekra

Die Vorschriften für die Brandsicherheit von Omnibussen müssen nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF), des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (vfdb) dringend verbessert werden. In einem Positionspapier empfehlen sie ein Gesamtkonzept für die Ausstattung der Fahrzeuge – ähnlich wie im Bahnverkehr, bei Schiffen und in Flugzeugen. Hintergrund sind zahlreiche schwere Unfälle auf deutschen Straßen, bei denen in den vergangenen Jahren Menschen ums Leben kamen oder schwer verletzt wurden und hohe Sachschäden entstanden, so die vfdb.

Im Fokus steht dabei die für die Innenausstattung der Busse verwendeten Materialien. In dem Positionspapier wird bedauert, dass sich die Brandschutzanforderungen an Busmaterialien auf einem geringeren Niveau befinden als bei den anderen Transportmitteln. „Vergleicht man einen Linienbus mit einer Straßenbahn und einen Reisebus mit einem Fernzug, sind die Risiken vergleichbar; die Vorschriften hinsichtlich des Brandschutzes unterscheiden sich jedoch stark“, so AGBF, DFV und vfdb. „An Materialien für Schienen- und Luftfahrzeuge werden sowohl an die Entflammbarkeit der Materialien als auch an die Wärme- und Rauchfreisetzung weit höhere Ansprüche gestellt.“ Deshalb wird empfohlen: „Es sollte schon jetzt möglich sein, Innenraummaterialien, die nach der europäischen Norm EN 45545-2 für Schienenfahrzeuge zugelassen sind, ohne weitere Prüfung für die entsprechende Anwendung in Bussen einzuführen.“
 
Ziel ist es den Empfehlungen zufolge, die Entflammbarkeit sowie die Wärme- und die Rauchfreisetzung der in Bussen eingesetzten Materialien zu begrenzen, um die sehr schnelle Brandausbreitung zu verlangsamen und damit die Zeit für die Selbstrettung der Passagiere im Brandfall zu erhöhen. Als notwendig werden unter anderem auch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen der Fahrer „hinsichtlich der erforderlichen Räumungszeiten unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und somit älterer Fahrgäste“ bezeichnet.

„Ein Fortschritt wäre es auf jeden Fall, wenn die Vorschriften für Businnenraummaterialien schnellstens den Vorschriften für Bahnmaterialien angepasst würden“, sagte vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner.

Das Positionspapier kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden

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