Eine laute Explosion im Hamburger Hafen im Bereich »Hohe Schaar«, ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei, Krankenhausmitarbeiter unter Vollschutz – am 13. Mai 2017 fand mit der »ChemRad 2017« eine groß angelegte Übung mit mehr als 500 Beteiligten in Hamburg statt. Dies erfolgte im Rahmen des HAZARD-Projektes.
Bei diesem Projekt handelt es sich um eine europäische Interreg-Initiative der Baltic Sea Region (BSR), eines Großteils der Ostseeanrainerstaaten. Außer Deutschland sind Finnland, Schweden, Estland, Lettland, Litauen und Polen in dieses Projekt eingebunden, wobei sich die Projektpartner unterschiedlich einbringen. Dies kann mittels Workshops, Stabsrahmenübungen oder Vollübungen sein. Das HAZARD-Projekt hat das Ziel, die Sicherheit der europäischen Seehäfen wesentlich zu erhöhen.
Die Länder der BSR sind stark von der Schifffahrt abhängig. Dies betrifft sowohl den Im- und Export als auch den Binnenhandel. Auch der Personenverkehr und der Kreuzfahrttourismus sind beträchtlich. Das derzeitig hohe Niveau und das erwartete Wachstum im Schiffsverkehr lassen einen Anstieg von Unfällen in diesem Raum vermuten. Diesem Risiko sollen verbesserte und gemeinschaftliche Sicherheitsverfahren entgegenwirken. Die Vision ist, dass die Ostsee die führende Region in der Sicherheit der Seefahrt wird. Das Projekt HAZARD ist darauf ausgerichtet, die Auswirkungen von schweren Unfällen und Notfällen in großen, multimodalen Seehäfen der Ostseeregion zu minimieren. Häfen, Terminals und Lagereinrichtungen befinden sich oft in der Nähe von Wohngebieten, sodass bei Havarien außer den Havaristen und deren Besatzungen möglicherweise eine große Anzahl von Personen durch die Folgen einer solchen Havarie gefährdet wären.
Die Erkenntnisse aus der ChemRad 2017-Übung stellen wir in der Ausgabe 9/2017 von BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehr-Zeitung vor.