Magirus hat im Februar 2016 einen nach Firmenangaben weltweit einzigartigen neuen Pumpenprüfstand in Betrieb genommen. Im Normaldruckbereich können Prüfungen mit Volumenströmen von bis zu 17 000 l/min, im Hochdruckbereich von 800 l/min (bis maximal 100 bar) durchgeführt werden. Am Pumpenprüfstand sind nicht nur alle Prüfungen nach DIN EN 1028 darstellbar, sondern es sind auch die Wirkungsgrade der Pumpen messbar. Der neue von der Firma Fladt Engineering GmbH für 1,6 Millionen Euro errichtete Prüfstand ergänzt die weiteren Pumpenprüfstände in der Fertigungsstraße für Löschfahrzeuge.
Bei dem Pumpenprüfstand handelt es sich nicht um einen üblicherweise verwendeten Vakuum-Prüfstand, sondern um einen echten Saugbrunnen. Dazu wurde – auch aufgrund chinesischer Norm-
anforderungen – ein 100 000 Liter Wasser fassender Behälter auf einer 15 Meter tiefen Gründung aufgesetzt, auf dem Domschächte montiert sind. Während bei konventionellen Tiefsaugbrunnen für das Verstellen des Wasserstandes – und damit der geodätischen Saughöhe – relativ große Wassermengen bewegt werden müssen, erfolgt dies bei der neuen Anlage nur in den Domschächten. Das deutlich geringe Wasservolumen in den Domschächten wird in einen oberirdischen Ausgleichsbehälter gepumpt So wird das Wasser im Lagertank nicht bewegt und trotzdem steht die notwendige Prüfwassermenge zur Verfügung. Diese wird zudem durch Umpumpvorgänge nicht unzulässig erwärmt. Vorteile sind laut Magirus weniger Wasserverbrauch, weniger Baukosten und schnellere Prüfungen.
Ab sofort sollen alle neuen Magirus-Löschfahrzeuge am Pumpenprüfstand, der auch Kunden für eigene Versuche zur Verfügung steht, getestet werden. Da mit der Leistungsfähigkeit des Pumpenprüfstandes nun auch Industrie- und Flughafenlöschfahrzeuge erprobt werden können, könnte Magirus nun auch die Produktion der Flughafenlöschfahrzeuge aus dem italienischen Brescia nach Ulm verlagern. Dies wurde von Magirus-Seite jedoch nicht bestätigt.