Feuerwehreinsatz in der Flüchtlingskrise

Quelle/Bild: W. Kohlhammer GmbH

Neuerscheinung:

Feuerwehreinsatz in der Flüchtlingskrise
von Jochen Thorns

Seit Sommer 2015 ist Europa Ziel einer sehr großen Zahl an Flüchtlingen und Asylbewerbern, welche die Behörden vor erhebliche Herausforderungen stellen. Auch die Feuerwehren in Deutschland sind von der Flüchtlingskrise betroffen: Notunterkünfte müssen aufgebaut werden, Einsätze in den Unterkünften bewältigt werden. Das Rote Heft gibt Hinweise und Planungshilfen für Feuerwehreinsätze in Flüchtlingsunterkünften. Außerdem werden Tipps und Erfahrungen zum Aufbau von Notunterkünften sowie zum Vorbeugenden Brandschutz in den Unterkünften dargestellt. Damit eignet sich das Rote Heft auch als Praxisanleitung für Verwaltungen, Baurechtsbehörden und Brandschutzdienststellen.

Der Autor:
Jochen Thorns ist Stadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Filderstadt und Chefredakteur der Zeitschrift BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehr-Zeitung.

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Das Rote Heft ist in Kürze auch in der BRANDSchutz-App erhältlich.

 

Anlässlich des Erscheinens des Roten Hefts "Feuerwehreinsatz in der Flüchtlingskrise" führten wir mit den Autor Jochen Thorns das folgende persönliche Interview.

 

Herr Thorns, ein Rotes Heft auch für die Verwaltung? Wie soll das gehen?

Der seit Sommer 2015 stark angestiegene Andrang von Flüchtlingen stellt die kommunalen Verwaltungen, die Baurechtsämter und Brandschutzdienststellen, aber auch die Feuerwehren vor große Herausforderungen. Die Arbeit der einzelnen Ämter und Behörden muss Hand in Hand erfolgen – von der Planung einer Unterkunft über die Genehmigung und den Bau bzw. Aufbau bis hin zu Einsätzen im Rahmen des abwehrenden Brandschutzes. Gerade deshalb ist eine Planungsunterlage, eine Sammlung von Praxistipps notwendig. Dies wird im neuen Roten Heft 103 „Feuerwehreinsatz in der Flüchtlingskrise“ optimal geboten.

 

Welche Aufgaben haben die Feuerwehren und welche die Verwaltungen?

Nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbandes sind jeden Tag zwischen 30.000 und 40.000 Feuerwehrangehörige in Deutschland direkt oder indirekt mit der so genannten Flüchtlingskrise konfrontiert. Sie beurteilen geplante Unterkünfte im Rahmen des Vorbeugenden Brandschutzes, sie bauen Notunterkünfte auf, sie wirken in Verwaltungsstäben bei der Verteilung der ankommenden Menschen mit oder sie rücken zu Einsätzen in den Unterkünften aus. Dies ist eine gewaltige Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass das deutsche Feuerwehrwesen insbesondere auf dem breiten Fundament ehrenamtlichen Engagements basiert.

Die Verwaltungen sind eng mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen verzahnt. Sie müssen die Unterkünfte für die ankommenden Flüchtlinge bereitstellen, planen, aufbauen und für den Betrieb sorgen. Zugleich sind die Kommunen die Träger der Feuerwehren. Und die kommunalen Baurechtsämter oder Brandschutzdienststellen sind als untere Bauaufsichtsbehörden in das Genehmigungsverfahren der Unterkünfte, vor allem in allen Fragen rund um den Vorbeugenden Brandschutz, direkt eingebunden.

 

Was bietet das Rote Heft 103?

Mir war es wichtig, einen Praxisleitfaden zu schaffen, in dem alle relevanten Informationen rund um den Feuerwehreinsatz und die Fragen des Vorbeugenden Brandschutzes enthalten sind. Dies betrifft die Kommunalverwaltungen ebenso wie die Baurechtsbehörden und die Feuerwehren. So nehmen die Planung und der Aufbau (inklusive vorbereitender Maßnahmen) einer Notunterkunft sowie die Fragen des Vorbeugenden Brandschutzes der verschiedensten Unterkunftstypen einen breiten Raum ein. Selbstverständlich werden dabei landesspezifische Vorgaben berücksichtigt und dargestellt.  Diese Punkte betreffen vor allem die Verwaltungen und Baurechtsbehörden, beim Aufbau der Notunterkunft aber auch die Feuerwehren.

Den Feuerwehren sind hingegen die Kapitel der Zuständigkeit, der konkreten Einsatzvorbereitung, auch mit der Frage des notwendigen Personaleinsatzes, die Abarbeitung von Brand- und Hilfeleistungseinsätzen in den belegten Unterkünften, die Unterstützung des Rettungsdienstes im Einsatz, nur das notwendigste Einsatzrecht, Fragen zur interkulturellen Kommunikation und zur Brandschutzerziehung und -aufklärung sowie letztlich Fragen zur Hygiene im Einsatz vorbehalten.

Mir war wichtig, dass die Leserinnen und Leser dabei immer konkrete Antworten auf ihre Fragen und somit möglichst viel praktisches Wissen erhalten. Der Inhalt bietet so viele Merksätze, Checklisten, Tipps, Hinweise und Erfahrungen – von vielen Feuerwehren aus ganz Deutschland.

 

Das Rote Heft ist so ein Praxisratgeber …

Ja, genau! Es hat das praktische DIN A6-Format, sodass es auch gut in die Tasche der Dienstkleidung passt, damit man vor Ort Lösungen finden kann. Zusätzlich sind zahlreiche Links und QR-Codes enthalten, die auf weiterführendes Material, Vorschriften oder bewährte Arbeitshilfen verweisen. Ein Kapitel mit Verweisen zu hilfreichen Unterlagen für Planung, Einsatz und Betrieb in einer Unterkunft runden das Heft ab.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Christoph Wöhrle.